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Navis für's Motorrad – robust und wasserdicht ist nicht alles

Der Markt für motorradtaugliche Navis ist sehr übersichtlich. Bei genauerem Hinsehen bieten lediglich zwei Hersteller brauchbares Gerät zum Nachrüsten zu erschwinglichen Preisen an - Garmin und TomTom. Als Bastellösung kann man natürlich auch sein Auto-Navi am Motorrad befestigen. Wetterschutz und Robustheit sind allerdings recht fragwürdig. Das Navigon des Verfassers ist bereits nach der zweiten Saison den Erschütterungen und Vibrationen zum Opfer gefallen. Schade eigentlich, denn die Navigationeigenschaften waren hervorragend und übertreffen die des nun im Einsatz befindlichen Garmin Zumo 210CE nicht nur marginal. Leider hat Navigon kein Motorrad-Navi im Programm. Das wäre noch eine Herausforderung!

Die Zeitschrift ct' hat die motorradtauglichen Navis einiger Hersteller einem Test unterzogen. Die Testergebnisse sind in Heft 13/2011 ab Seite 124 nachzulesen. Der Download der Testergebnisse ist für ct'-Abonnenten kostenlos. Anderfalls sind die Downloadkosten von € 2,50 aber in jedem Fall gut angelegtes Geld. Folgende Navis erwiesen sich in dem Test als uneingeschränkt brauchbar:

  • Garmin Zumo 660
  • Garmin Zumo 220 / 210CE
  • TomTom UrbanRider Europa

Eigene Erfahrungen – wo Licht ist, muss man den Schatten oft nicht lange suchen

Ausschlaggebend für die Anschaffung des Zumo 210CE waren das helle Display, der austauschbare Akku und die im Lieferumfang enthaltene Vollausstattung. Da konnte das TomTom UrbanRider Europa leider einfach nicht mithalten. Leider deswegen, weil der Verfasser seit vielen, vielen Jahren das freie Betriebssystem Linux kennen und schätzen gelernt hat, und genau das ist TomTom's Unterbau. Die Flexibilität, die das mit sich brächte, wäre unschlagbar - wären da nicht die kleinen aber feinen Hardwarenachteile.

Nun gut! Es ist ein Zumo geworden und das mit einer kleinen Täne über das nicht mehr zuverlässig funktionierende Navigon im Knopfloch und das, obwohl es bei der Satellitenerkennung unverhältnismäßig lange den Himmel absucht. Beeindruckend ist bereits das mitgelieferte Zubehör. Da fehlt es an (fast) nichts, um das Gerät mit dem Motorrad zu vereinigen. Klasse kann man da nur sagen! Sowohl die Halterung als auch das Navi machen eine sehr robusten Eindruck, der durch das Gewicht des Gerätes  noch unterstrichen wird. Aber, muss das wirklich so schwer sein?

Die Online-Registrierung des Gerätes ist selbst für einen versierten Computernutzer recht undurchsichtig. Da sollte sich Garmin mal ein paar Gedanken zur Nomenklatur machen, damit das, was man an Daten zum Gerät mitgeliefert bekommt auch mit dem übereinstimmt, was im Web-Frontend abgefragt wird. Ist diese Hürde genommen, hat man Zugang zu evtl. angeboten Updates, etc.. Das Forum, in dem sich Nutzer austauschen können, bietet sehr viele und fundierte Hintergrundinformationen.  Hier wäre es wünschenswert, wenn sich der Garmin-Service mehr engagierte. Anfragen zur Planungssoftware MapSource blieben leider unbeantwortet.

Routenplanug – MapSource oder BaseCamp geben die Richtung vor

Stichwort MapSource. Die SW (wird nicht mehr weiterentwickelt) hinterlässt einen durchdachten aber noch unvollständigen Eindruck. Sie kann sowohl das garmineigene gdb- als auch das gpx-Format lesen und schreiben. Leider ist es nicht möglich, weitere Routen in eine vorhandene Datei zu importieren. Das lässt sich nur über eine zweites Programmfenster und die Copy- und Paste-Funktion realisieren. Schwerwiegender sind da schon die nicht rekonstruierbaren Unterschiede zwischen MapSource und Navi beim Berechenen der Routen. Legt man Wert auf genaues Einhalten der Fahrstrecken, ist das Überprüfen des Routingergebnisse im Navi selbst Pflicht.

Stichwort BaseCamp. Der Nachfolger von MapSource macht eine recht gute Figur und schließt einige Funktionslücken seines Vorgängers. Das Bedienungskonzept ist ähnlich. Die Einarbeitungsphase ist daher schnell überstanden.

Die geplanten Touren sollte man nicht mit 'Übertragen' → 'An Gerät senden' ins Navi übertragen, sondern zunächst als gpx.-Datei(en) auf der Fesplatte speichern. Das birgt entscheidende Vorteile, die in der Verwaltung der Routen innerhalb des Navis verborgen sind. Schließt man das Gerät über die USB-Schnittstelle an den Rechner an, erscheint es, wie bei USB-Massenspeichern üblich, als neues Laufwerk. Dort findet man ein Unterverzeichnis names GPX, in dem entweder keine Dateien oder eine Datei Current.gpx und ggf. tmp.gpx angezeigt werden. Schickt man nun eine Route per 'Übertragen' ... ans Navi, wird sie dort zunächst als tmp.gpx gespeichert. Dasselbe geschieht mit der nächsten Route, die man ans Gerät überträgt. Und ... man ahnt es schon, die erste Route hat den Kürzeren gezogen, weil sie soeben überschrieben wurde - die tmp.gpx kann in dem Unterverzeichnis ja nur einmal existieren. Man ist also gut beraten, seine Touren mit einem aussagefähigen Namen per 'Datei' → 'Speichern unter' auf der Festplatte zu speichern, um sie dann anschließend ins Unterverzeichnis GPX ins des Navis zu kopieren.

Nach dem Trennen des Navis vom Rechner und dessen damit einhergehenden Neustarts landet die Route aus der Datei tmp.gpx automatisch in der Datei Current.gpx und ist als Route auswählbar. Die manuell kopierten Routen hingegen mussen vor ihrer Nutzung noch importiert werden, Das geschieht im Gerät über die Funktion 'Extras' → 'Eigene Dateien' → 'Route aus Datei importieren'. Dadurch landen auch diese Routen Current.gpx und werden als Route auswählbar. Lange wird es nicht dauern und man erhält eine Meldung, dass der Speicherplatz zum Speichern weiterer Routen nicht ausreicht. Das sollte man nicht zum Anlass nehmen, in eine zusätzliche SD-Karte zu investieren. Platz ist auf der internen noch reichlich vorhanden. Die Meldung rührt einzig und allein daher, dass in der Current.gpx nur max. 10 Routen vorgehalten werden können. Das ist allerding kein wirkliches Problem, wenn man seine Routen manuell gespeichert hat. Man löscht einfach die Routen aus der Current.gpx über 'Extras' → 'eigene Dateien' → 'Routen löschen' und importiert anschließend die gerade benötigen über ... 'Route aus Datei importieren'. Das Löschen von Routen bezieht sich hier immer nur auf den Inhalt der Current.gpx und nicht auf die Routen in den manuell gepeicherten gpx-Dateien. Die bleiben für den späteren Gebrauch erhalten.

Nun ist man fein raus und kann so viele Routen im Navi vorhalten, wie man will. Zu beachten ist dabei jedoch unbedingt, dass die Namen der Routen, wie sie das Navi angezeigt, nicht aus den Dateinamen derselben abgeleitet werden, sondern aus dem Namen, den man der Route in MapSource unter dem Karteireiter 'Routen' gegeben hat. Änderbar ist dieser per Rechtsklick auf den Namen im Dialog 'Eigenschaften von Route'.

Routing – die Straßen unter die Räder nehmen

Leider bietet das Garmin und somit auch MapSource/BaseCamp nur wenige Stellschrauben zur Beeinflussung des Routing. 'kürzere Strecke', 'kürzere Zeit' und 'Luftlinien-Modus' in Verbindung mit ein paar Ausschlusskriterien sind heutzutage recht dürftig. Da hat die Konkurenz durchaus mehr zu bieten. Besonders ärgerlich ist, dass man in Ortschaften mitunter durch kleine Anliegerstraßen geleitet wird, obwohl die Hauptstraßen ganz in der Nähe verlaufen. Ein Grund für dieses Verhalten war bislang nicht zu ergründben - oft klappt's, manchmal halt nicht. Da wäre noch ein wenig Feinschliff angesagt.

Im Gegensatz zum ausrangierten Navigon findet das Garmin sehr schnell die zum Navigieren erforderliche Anzahl an Satelliten. Danach fühlt es sich dann allerdings recht träge an. Weicht man mal von der geplanten Route ab, ist deren Neuberechnung, die schon mal einige zehn Sekunden in Anspruch nimmt, schlichtweg zu langsam. Das Navigon konnte das innerhalb weniger Sekunden. Schnell ist man an einer Abzweigung auf der gerade in Arbeit befindlichen Berechnung der neuen Route vorbei, und das Rechen beginnt von vorn. Da ist man oftmals schon gut beraten, einfach anzuhalten und abzuwarten. Und das ist schlichtweg einfach nur lästig.

Besonders spannend erweist sich die eingebaute Trägheit auf Serpentinenstrecken. Da ist das Garmin oftmals völlig überfordert. Die wenig spritzige Recheneinheit sorgt dafür, das das Gerät oft nicht mehr weiß, wo es denn nun eigentlich genau ist. Abzweigungen hat man dann schnell hinter sich gelassen, und wer wendet schon gern im Serpentinenrevier? Man kann sich nur wünschen, dass Garmin in Sachen Rechenleistung künftig etwas zulegt. Andere machen das schließlich vor.

Sehr gut gelöst ist das Routingverhalten in den Fällen, in denen man wegen Umleitungen, etc. von der geplanten Strecke abweichen muss. Kehrt man irgendwann auf die geplante Route zurück, geht's einfach weiter, ohne dass man zu einem umfahrenen fixen Routepoint zurück gelenkt wird. Bei manchem anderen Navi muss man da manuell eingreifen und die umfahrenen fixen Routepoints löschen oder deaktivieren. Fixe Routepoints sind die, die man in der Planugssoftware selbst markiert hat.

Als sehr hilfreich erweist sich die blaue Markierung der bereits gefahrenen Strecke. Wird's nach einer Umleitung, einem Routingfehler oder einem Aussetzer hinter'm Visier mal verzwickt, erkennt man daran schnell, wo man schon langgefahren ist und wo noch nicht.

Halterung – der sichere Sitz am Moped

Die Halterung macht einen sehr robusten Eindruck. Schade ist allerdings, dass Garmin keine aktive Halterung mitliefert/anbietet, in die das Navi einfach nur  reingesteckt und dann mit Strom versorgt wird. Die vorhandene USB-Stromversorgung ist in der Handhabung recht freckelig, und deren Kontaktfreudigkeit scheint zumindest auf Dauer eher fragwürdig. Obwohl der Stecker mit einer Gummikappe verschließbar ist, lauert hier die Korrosionsgefahr. Besser wäre, wenn Garmin dem Gerät eine aktive Halterung mit integrierten Kontakten spendierte. Für's TomTom gibt's das für rund € 65.- zumindest als Zubehör.

Tracks – das moderne Tourtagebuch

Die Trackpoints der gefahrenen Strecke schreibt das Garmin nach Datum geordnet in die Datei /GPX/Current.gpx b.z.w. /GPX/GPX/Archive/*.gpx. Die Daten kann man sich mit MapSource auf den Rechner laden - 'Übertragen' → 'Von Gerät emfangen ...' und dort 'Tracks' auswählen. Wer lieber selbst kontrollieren möchte, was geschieht, kann die Dateien auch manuell auf seinen Rechner kopieren und sie anschließend mit RouteConverter öffnen.

 

Was noch fehlt

- Befestigungsmöglichkeiten

- Stromversorgung

Da wird gerade dran gearbeitet!

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